Weiterbildung von Auszubildenden zu Energie-Scouts
Die Optimierung der betrieblichen Beleuchtung bzw. des Lichtkonzeptes kann den Stromverbrauch reduzieren und neben den positiv, ökologischen auch finanzielle Auswirkungen haben….
Beschreibung
Weiterbildung von Auszubildenden zu Energie-Scouts
Auszubildende lassen sich durch ein IHK-Programm zu Energie-Scouts ausbilden, um in ihren Betrieben Energie- und Ressourceneinsparpotenziale zu erkennen und mit eigenen Projekten zu beheben. Die Ausbildung besteht aus Workshops zur Vermittlung der Theorie und einem Praxisprojekt und dauert drei bis sechs Monate. Die Kurskosten variieren je nach IHK-Standort.

Einfluss auf Emissionskategorien
Allgemeine Maßnahme
Tipps für noch mehr Einsparungen
Sie können die vorliegende Maßnahme auch gut in Kombination mit folgender Maßnahme umsetzen:
Reduktionspotenzial
- Reduktionspotenzial ist stark abhängig von den innerhalb der Ausbildung umgesetzten Projekten und lässt sich deshalb nicht allgemein quantifizieren
- Neben der Ermittlung von Einsparpotenzialen liegt der Fokus der Ausbildung insbesondere auf der Sensibilisierung von zukünftigen Arbeitskräften hinsichtlich Umwelt- und Klimaschutz
- Reduktion durch europaweite Projekte aus vergangenen Jahren 1:
- 2022: Ca. 34.000 Tonnen CO2e
- 2021: Ca. 45.000 Tonnen CO2e
In einem KMU konnten von Oktober bis März, durch die Analyse der Raumtemperatur in Büros, eine Reduktion des CO2e vermerkt werden:
- Anpassung Heiz- und Lüftungsverhalten: 22 Tonnen CO2e
Praktische Schritte zur Umsetzung
- Informierung und Entscheidung: Informierung über die IHK-Ausbildung durch das Unternehmen und Entscheidung für die Ausbildung und den Einsatz von Energie-Scouts im Unternehmen
- Informierung und Auswahl der Auszubildenden: Ansprache und Informierung der Auszubildenden über die Ausbildung zum Energie-Scout, Abfrage von Interesse, Auswahl interessierterer und passender Teilnehmer:innen für die Ausbildung
- Anmeldung und Projektplanung: Anmeldung der Auszubildenden bei der IHK für die Energie-Scout-Ausbildung und Start der Themenfindung für passende Ressourceneffizienzprojekte im Unternehmen
- Theoretische Ausbildung an der IHK: Einführungsveranstaltung und vier Workshops bei der IHK oder in den Betrieben zur Vermittlung von theoretischen Kenntnissen zur Umsetzung des betrieblichen Klimaschutzes
- Praxisprojekt: Planung, Entwicklung und Umsetzung eines Energieeffizienzprojekts im Ausbildungsbetrieb durch die Auszubildenden
- Kommunikation und Unterstützung: Fortlaufende Kommunikation und Aufklärung über das Praxisprojekt und notwendige Maßnahmen und Verhaltensveränderungen von Mitarbeitenden im Unternehmen; Unterstützung bei Fragen und Problemen durch IHK-Ansprechpartner:innen
- Abschluss und Auszeichnung: Präsentation der Projekte und erzielten Ergebnisse in der Ausbildungsgruppe; Auszeichnung der besten Projekte; Ausstellung von Teilnahmebescheinigungen und offizieller Abschluss der Ausbildung
- Langfristige Umsetzung: Fortführung der Praxisprojekte im Unternehmen zur Erzielung langfristiger Ressourceneinsparungen
Aufwand & Kosten
-
- Der Aufwand beläuft sich auf die Teilnahme an den Workshops sowie die Umsetzung und Vorstellung eines Projekts über einen in der Regel ca. drei- bis sechsmonatigen Zeitraum
- Die Kosten setzen sich aus den Gebühren für die Teilnahme an der IHK-Ausbildung, Investitionskosten für die Durchführung der Projekte und weiteren anfallenden Kosten (z. B. Übernachtungs- und Anfahrtskosten) zusammen
- Die Teilnahmekosten an den IHK-Kursen variiert dabei stark je nach Standort der IHK und sollten dementsprechend vor Kursantritt auf der jeweiligen Website der IHK recherchiert werden
Beispiele Kurskosten pro Teilnehmer ausgewählter IHKs2:
- IHK Cottbus: kostenlos
- IHK Kiel: 100,00 €
- IHK für München und Oberbayern: 630,00 €
Hürden bei der Umsetzung
- Widerstand von und fehlende Motivation bei Mitarbeitenden bei der Umsetzung der Energie-Scout-Praxisprojekte und damit verbundener Maßnahmen aufgrund erforderlicher Verhaltensveränderungen bei den Mitarbeitenden
- Fehlende Weiterführung der Ressourceneffizienzprojekte nach Abschluss der IHK-Ausbildung
Tipp
- Gezielte und fortlaufende Kommunikation sowie Aufklärungsarbeit für Mitarbeitende über die Praxisprojekte sowie damit verbundene notwendige Maßnahmen
- Sorgfältige Langzeitplanung und klare Zuweisung von Verantwortlichkeiten für die Projektfortführung nach Ende der Ausbildung
- Die IHK-Ausbildung endet mit einer Auszeichnung der besten Praxisprojekte der jeweiligen Energie-Scout-Ausbildungsgruppe, wobei darüber hinaus auch noch bundesweit die besten Praxisprojekte jährlich bei einer Bestenehrung des Unternehmensnetzwerks Klimaschutz in Berlin ausgezeichnet werden
- Inhalte, Abläufe und Zeiträume der Ausbildung können abhängig von der ausbildenden IHK abweichen und sollten dementsprechend auf der jeweiligen Website überprüft werden
Unser Best Practice
Unternehmensbranche: Entwicklung und Produktion
Thema: Automatische Nachtabschaltung einer Eloxalanlage
Schlagwörter: Weiterbildung von Azubis, Energie-Scouts
Das Unternehmen Dr. Hahn GmbH & Co. KG, gegründet 1961, ist ein weltweit agierendes deutsches Familienunternehmen und entwickelt und produziert Bänder für Türen aus Metall- und Kunststoffprofilen.
Das Projekt „Dr. Hahn schaltet scharf“ 3 der Auszubildenden hat sich mit der Nachtabschaltung einer Betriebsanlage beschäftigt. Konkret ging es bei dem Projekt um eine intelligente Verknüpfung der Eloxalanlage mit der Schließanlage des Unternehmens, wodurch die Heizstäbe in dem Prozessbecken der Anlage automatisch beim Abschließen des Gebäudes abgeschaltet werden. Somit konnten Energie- und Stromkosten eingespart werden.
[1] Dr. Hahn schaltet scharf – Unternehmensnetzwerk Klimaschutz
- Energie- /Ressourcenersparnis: 284.438 kW/h
- Emissionseinsparung: 123.730,53 kg CO2e
- Investitionskosten: 50.203,37 €
- Kapitalwert der Investition: 428.244,92 €
- Amortisation in Jahren: 0,15
Weitere Informationen
- Fördermöglichkeiten für umgesetzte Projekte im Bereich Energieeffizienz können bei Institutionen wie der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KFW) oder dem Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) beantragt werden
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