Nutzung von Abwärme
Die Optimierung der betrieblichen Beleuchtung bzw. des Lichtkonzeptes kann den Stromverbrauch reduzieren und neben den positiv, ökologischen auch finanzielle Auswirkungen haben….
Beschreibung
Nutzung von Abwärme
Nutzung von Abwärme z. B. durch Absorptionskältemaschinen für die Kälteerzeugung oder durch Wärmetauscher, ermöglicht Unternehmen, ungenutzte Wärme effizient weiterzuverwenden und so den Energieverbrauch sowie CO₂e-Emissionen erheblich zu senken.

Einfluss auf Emissionskategorien
2.1 Elektrizität
2.4 Kühlung
Reduktionspotenzial
- Abwärmenutzung kann je nach Branche und System 20-30 % der eingesetzten Energie einsparen1, mit einer CO2e-Reduktion von bis zu 60 Millionen Tonnen p. a. in der deutschen Industrie 2
- Signifikante Einsparungen sind besonders in energieintensiven Branchen wie der Lebensmittelproduktion und Schwerindustrie möglich
Praktische Schritte zur Umsetzung
- Analyse des Abwärmepotenzials (Temperaturniveau, Menge, Verfügbarkeit)
- Auswahl geeigneter Technologien (z. B. Wärmetauscher, Wärmepumpen)
- Integration in bestehende Systeme unter Berücksichtigung räumlicher Gegebenheiten
- Prüfung von Förderprogrammen und Finanzierungsoptionen
- Schulung von Mitarbeitenden für den Betrieb der neuen Systeme
Aufwand & Kosten
- Investitionskosten: 70-450 €/kWh Abwärmeleistung (abhängig von Technologie und Anwendung)
- Amortisationszeit: Zwischen 0,5 und 12 Jahren, abhängig von Systemkomplexität und Fördermitteln
- Weitere Aufwände: Planung, Schulung und potenzieller Umbau der Infrastruktur
Hürden bei der Umsetzung
- Wirtschaftlich: Hohe Anfangsinvestitionen und lange Amortisationszeiten
- Technisch: Diffuse Wärmequellen und niedrige Temperaturniveaus
- Organisatorisch: Mangel an geschultem Personal und Informationsdefizite
- Rechtlich: Genehmigungsverfahren und bürokratische Anforderungen
- Lösungsansätze: Förderprogramme (z. B. BAFA, KfW) nutzen, externe Beratung einholen, gezielte Schulungen
Unser Best Practice
Unternehmensbranche: Einzelhandel
Thema: Klimaschutz durch Nutzung von Abwärme
Schlagwörter: Abwärme, Kälte-Klima-Verbund, CO₂-Reduktion, Energieeffizienz
Kaufland ist ein international tätiges Einzelhandelsunternehmen, das sich auf den Verkauf von Lebensmitteln, Haushaltswaren und Non-Food-Artikeln spezialisiert hat. Es gehört zur Schwarz-Gruppe, die auch Lidl umfasst. Kaufland engagiert sich für CO2e-Reduktion, Ressourcenschonung und Energieeffizienz, sowohl in der Filialführung als auch in der Lieferkette. Das Unternehmen legt dabei Wert auf ein breites Sortiment, attraktive Preise und eine kundenorientierte Ausrichtung.
- Das Unternehmen hat in mehreren Filialen ein innovatives System zur Nutzung der Abwärme aus Kälteanlagen eingeführt, genannt Kälte-Klima-Verbund
- Die bei der Kühlung von Lebensmitteln entstehende Abwärme wird über effiziente Wärmetauscher zurückgewonnen und für die Beheizung sowie Warmwasserbereitung verwendet
- Im Winter wird dadurch die ungenutzte Abwärme einer Industriefußbodenheizung zugeführt und zusätzlich wird gespeicherte Wärme für Lüftungsanlage, Türluftschleier und Heizkörper in Büroräumen genutzt
- Im Sommer erzeugen die zusätzlich installierten Verdichter genügend Kälte, um Lüftungsanlage und Industriefußbodenheizung zu versorgen
- Wirtschaftlichkeit des Systems zeigt sich in der schnellen Amortisation der Investitionen
- Diese Methode deckt über 80 % der benötigten Wärmemenge ab und führt auch zu einer deutlichen Reduktion der CO2e-Emissionen
- Dadurch konnte Kaufland bis zu 50 % des Heizenergiebedarfs pro Filiale durch Abwärme decken
Weitere Informationen
- Fördermöglichkeiten wie die „Bundesförderung für Energieeffizienz in der Wirtschaft“ oder das „KfW-Programm 295“ können die Investitionskosten senken.
- Abwärmerechner des Bayerischen Landesamts für Umwelt: kostenloses Tool, um das Potential von Abwärme in Betrieben zu analysieren
Blogs zum Thema
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