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Nachhaltige Veranstaltungen

Die Optimierung der betrieblichen Beleuchtung bzw. des Lichtkonzeptes kann den Stromverbrauch reduzieren und neben den positiv, ökologischen auch finanzielle Auswirkungen haben….

Beschreibung

Nachhaltige Veranstaltungen

Eine nachhaltige Planung von Veranstaltungen spart Ressourcen und Emissionen in verschiedenen Aspekten ein. Sowohl ein angepasstes Essensangebot, eine nachhaltige An- und Abreise, die Beschaffung von ressourcenschonenden Produkten als auch ein optimales Abfallmanagement bieten viele Potentiale für den Umweltschutz.

Reduktionspotenzial

Durch eine nachhaltige Veranstaltungsplanung können in verschiedenen Bereichen Emissionen eingesparten werden:

Vergleich verschiedener Verkehrsmittel: 1

    • PKW: 166 g/Pkm CO2e
    • Inlandflüge: 238 g/Pkm CO2e
    • Eisenbahn: 31 g/Pkm CO2e Fernverkehr, 58 g/Pkm Nahverkehr
    • Straßen-, Stadt- und U-Bahn: 63 g/Pkm CO2e

Vergleich omnivores vs. vegetarisches vs. veganes Catering: 2

  • Bei einem Gericht mit den Bestandteilen…:
    • 25% Gemüse, 25% Teigwaren, 50% Fleisch werden ca. 1.400 g CO2 erzeugt
    • 33% Gemüse, 33% Teigwaren, 33% Fleisch werden ca. 1.000 g CO2 erzeugt
    • 50% Gemüse, 50% Teigwaren werden ca. 270 g CO2 erzeugt

Vergleich Heizen mit Erdgas vs. Grünstrom: 3

  • Bei einem durchschnittlichen Verbrauch eines Raumes von 60 m²:
    • werden beim Heizen mit Erdgas ca. 6,54 kg CO2e erzeugt
    • werden beim Heizen mit Grünstrom ca. 0,56 kg CO2e erzeugt

Vergleich Grünstrom vs. Strommix (Mix Deutschland):

  • Bei einem Verbrauch von 25 kWh werden…:
    • beim Bezug von einem Strommix 11,13 kg CO2e erzeugt
    • beim Bezug von Grünstrom 0,55 kg CO2e erzeugt

→ Bei einer Veranstaltung in einem Raum von 60 m2, 20 Personen, einer durchschnittlichen Anreise von 100 km und einem Stromverbrauch von 25 kWh können bei einer nachhaltigen Planung (Eisen- und Stadtbahn statt PKW, veganes Catering, Grünstrom statt Erdgas und Strommix) ca. 77,6 % CO2e eingespart werden

Praktische Schritte zur Umsetzung

  1. Planung
    • Prüfen, welchen Zweck diese Veranstaltung hat und ob dieser sich auch anders erreichen lässt
    • Prüfen, ob auch eine online Veranstaltung oder eine online Zuschaltung einiger Speaker möglich wäre
    • Bei Großveranstaltungen prüfen, ob ein Umweltmanagementsystem eingerichtet werden soll (z. B. EMAS)
    • Zuständige Person für die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten definieren
    • Budgetplanung: Umweltaspekte integrieren (z. B. Umweltmanagementsysteme, Treibhausgaskompensationen)
    • Standortplanung: Wenn die Veranstaltung nicht am eigenen Standort durchgeführt werden soll, Markterkundung nach nachhaltigen Veranstaltungsagenturen und Veranstaltungsstandorten
    • Standortauswahl:
      • Gute Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln / Fahrradstellplätze, geringe Entfernung zu relevanten Orten und Übernachtungsmöglichkeiten, gute Fußläufigkeit beachten
      • Energieeffizienz, Energieversorgung, Baumaterialien beachten
      • Ist für den Standort ein Umweltmanagement eingeführt (z.B. EMAS)?
      • Ist ein Abfallmanagement vorhanden?
    • Planung von Car Sharing oder den Einsatz von Shuttlebussen (elektrisch) oder Veranstaltungstickets durch die Deutsche Bahn anbieten
    •  Kommunikation:
      • Digitale Einladungen und Informationsmaterial
      • bei Papier und Druck auf das Umweltzeichen „Blauer Engel“ achten
      • auf Nachhaltigkeit hinweisen und Hilfsmittel anbieten (Informationen zu Abfahrtszeiten der Bahnen, zum Ticketkauf, etc.)
    • Beschaffung:
      • energieeffiziente und umweltverträgliche Veranstaltungstechnik (Ton und Licht)
      • wiederverwendbare, recyclebare Produkte verwenden (z. B. Mehrweggeschirr, Wasserspender)
      • Vegetarisches/veganes, saisonales, regionales Catering
      • Durch vorherige Planung Speiseabfälle vermeiden, sonst z. B. „Beste-Reste-Boxen“
      • Gastgeschenke vermeiden, und wenn unvermeidbar, dann nachhaltige Produkte
  2. Durchführung
    • Bereitstellung verschiedener Abfalleimer mit jeweiliger Kennzeichnung
    • Nicht über 20°C heizen bzw. mehr als 6° unter die Außentemperatur kühlen
    • Sensibilisierung: Teilnehmende auf Nachhaltigkeit aufmerksam machen (Hinweise zu Abfallmanagement, Vorteile der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel aufzeigen, etc.)
  3. Nachbereitung
    • Umweltverträgliche Reinigungsmittel verwenden
    • Auf sachgemäße Entsorgung der Abfälle achten
    • ggf. Messung verschiedener Nachhaltigkeitsaspekte (angefallener Abfall, verbrauchte Energie, etc.), um Verbesserungspotential zu identifizieren
    • Kompensation angefallener Emissionen

Aufwand & Kosten

  • Erhöhter Planungsaufwand für die verschiedenen Planungsaspekte (Standortauswahl, Catering, etc.)
  • Erhöhte Kosten und Aufwand durch die Wahl von nachhaltigen Produkten
  • Erhöhter Aufwand durch die Sensibilisierung der Teilnehmenden
  • Kosten für die Zertifizierung eines Umweltmanagementsystems
    • Bei Unternehmen bis 30 Mitarbeitenden sind das circa 4 – 10 T€ (ISO 14001) 4
  • Aufwand der nachträglichen Messungen und Auswertung dieser
  • Kosten für die Kompensation von CO2
    • Die Kompensierung einer Tonne CO2 kostet ca. 25€ 5

Hürden bei der Umsetzung

  • Kein Angebot von passenden Standorten
  • Keine vollständigen Angaben zu Nachhaltigkeitsaspekten für ausgewählte Standorte oder Produkte
  • Ablehnung durch die Teilnehmenden
  • Fehlende Berücksichtigung der Teilnehmenden-Bedürfnisse