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Klimaschutz im Mittelstand: Auf einem guten Weg, doch noch lange nicht am Ziel

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) hat die Klimaschutzinvestitionen der deutschen Unternehmen, vom Kleinstunternehmen bis zum Großkonzern, vermessen. Die Ergebnisse des Klimabarometers zeigen, dass viele Unternehmen sich bereits auf den Weg gemacht haben, jedoch eine systematische Vorgehensweise, mit der Erfassung der CO₂-Bilanz und der Definition eindeutiger Klimazielen fehlt. Der Weg zur Klimaneutralität bleibt lang. 

Klimabarometer

Nicht erst seit Beginn der aktuellen Energiekrise sind die Themen Energieeffizienz, CO2-Emissionsreduktion und letztlich auch Klimaneutralität bei vielen Unternehmen vermehrt in den Fokus gerückt. Viele Unternehmen – gerade auch im Mittelstand – haben in diesen Bereichen bereits ambitionierte Projekte angestoßen. Jedes vierte Unternehmen setzt laut KfW mittlerweile Maßnahmen in diesem Bereich um – 55 Mrd. Euro wurden so im Jahr 2021 in den Klimaschutz investiert, mehr als doppelt so viel wie 2020 in Digitalisierung investiert wurde. Um das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen, sind diese Zahlen dennoch zu gering. Denn auch dies zeigt das Klimabarometer: Noch zu viele Unternehmen räumen dem Klimaschutz einen zu geringen Stellenwert ein. 

Klimaschutz in Unternehmen – ein geteiltes Bild

Die Zahlen der KfW-Befragung zeigen deutlich auf, wie unterschiedlich das Thema Klimaschutz in Unternehmen wahrgenommen wird. So haben mehr als die Hälfte der Unternehmen in Deutschland das Thema Klimaschutz mittlerweile in ihrer Unternehmensstrategie verankert – zumindest teilweise. Zusätzlich gaben mehr als 55 Prozent der Unternehmen an, ihr Geschäftsmodell sei grundsätzlich mit dem Ziel der Klimaneutralität vereinbar.  

 13 % aller Unternehmen in Deutschland haben konkrete CO2-Minderungsziele. 
16% haben eine CO2-Bilanz erstellt. 

Gleichzeitig deckt das Klimabarometer aber auch klaffende Lücken auf: So bleiben eigene Klimaschutzziele und die Erstellung des CO2-Fußabdrucks, bei nur knapp jedem siebten Unternehmen, eine Ausnahme, obwohl eine erste grobe CO2-Bilanz in wenigen Wochen erstellt ist. Auch das Konzept der Klimaneutralität kennen viele bis heute nicht oder haben sich noch nicht in ausreichendem Maße damit auseinandergesetzt.  

Sollen umfassende Emissionsreduktionen in der gesamten Wirtschaft realisiert werden, gilt es vor allem die 9 von 10 Unternehmen abzuholen, die sich Klimaneutralität noch nicht als Ziel gesetzt haben, obwohl dies bis 2045 laut Klimaschutzgesetz erreicht werden soll. Zudem müssen auch die Unternehmen vertiefend unterstützt werden, die sich dem Thema Klimaschutz bereits widmen. Dabei ist neben dem Bewusstsein, dass betrieblicher Klimaschutz für die Zukunftsfähigkeit relevant ist, vor allem die strategische Umsetzung zielführend:

  1. Ist-Zustand analysieren
  2. Klimaschutzziele definieren
  3. individuell geeignete Maßnahmen auswählen, umsetzen und
  4. evaluieren

Unterstützung beim systematischen Vorgehen mit dem Projekt KliMaWirtschaft

Das Projekt KliMaWirtschaft bietet Unternehmen aller Branchen und Größen bei dem systematischen Vorgehen kostenlose Begleitung. Regelmäßig finden neue Workshops in mehreren Regionen Deutschlands und online statt, um messbare Reduzierungen von CO₂-Emissionen in Unternehmen durch individuell passende Maßnahmen zu realisieren. 

Die Ergebnisse des KfW-Klimabarometers können Sie hier abrufen.